Institut
für Mathematik |
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20.
Jahrh. Moderne |
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Geometer Neuanfang Konsolidierung Ausbau
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Auf
den frei gewordenen Lehrstuhl wurde 1958 mit Helmut
Grunsky (1904-1986) ein profilierter
Funktionentheoretiker
berufen.
Er war ein Schüler von Ludwig Bieberbach. Hervorgetreten ist
er
durch
die von ihm entdeckten und bewiesenen Ungleichungen. Er war
zunächst
Privatdozent in Tübingen und schließlich ao.
Professor in
Mainz.
In Würzburg entfaltete er eine umfangreiche
Forschungstätigkeit
auf dem Gebiet der geometrischen Funktionentheorie. In zahlreichen Auslandsaufenthalten knüpfte er internationale Kontakte, so dass in Würzburg häufig ausländische Mathematiker zu Gast waren. Nach seiner Emeritierung im Jahr 1972 waren ihm noch eine Reihe fruchtbarer Jahre beschieden. (Würdigung aus Anlass seines 100. Geburtstags)
Es wurde eine ZUSE Z 22/R beschafft, die zunächst der Angewandten Mathematik treue Dienste leistete, dann zunehmend auch von der Physik, der Medizin und der Verwaltung benutzt wurde. Später wurde sie in der Geologie am Lehrstuhl für Kristallstrukturlehre verwendet, um schließlich im Deutschen Museum in München ausgestellt zu werden. Sommer wurde 1962 zum o. Professor ernannt. 1965 folgte er einem Ruf an die Universität Bochum. Seit 1963 gehörte auch Walter Brödel (1911-1997) zum Lehrkörper. Er war 1948 zum o. Professor in Jena ernannt worden. Mit dem herrschenden politischen System in zunehmenden, schließlich unerträglichen Konflikt geraten, entschloss er sich endlich, Jena zu verlassen. Nach einigen Stationen fand er 1963 in Würzburg einen neuen Wirkungskreis auf einer persönlichen Professur. Als Vertreter der geometrischen Funktionentheorie mit breit gestreuten mathematischen Interessen und großer Lehrerfahrung fügte er sich gut in den Kollegenkreis ein. 1976 wurde er pensioniert. |