Kaspar Schott
De Machina Aquaria Herbipolensi




Die Höchberger Wasserleitung

Nachdem Schott das Pumpwerk geschildert hat, wendet er sich der alten Wasserleitung von Höchberg zur Festung zu. Zunächst fällt ein Druckfehler auf. Nachdem er als Ort der Quelle "alto monte", lateinisch Höchberg", angegeben  hat, wird im Text (Gößberg) ergänzt. Das ist offensichtlich ein Druckfehler, der sich auch in anderen Drucken des Bandes findet.

Als Entfernung und damit auch in etwa als Länge der Leitung gibt Schott 4000 Schritt, also etwa 3 km an. Die Länge der Leitung wird heute mit 3,7 km angenommen. 

Der Höhenunterschied zwischen der Quelle in Höchberg und dem Festungshof beträgt etwa 25 m. Wenn man die Festung von der Stadt her betrachtet, dann liegt sie auf dem höchsten Berg, wie Schott das ja auch schreibt. Betrachtet man die Festung jedoch von der Höchberger Seite, dann liegt diese unterhalb von Höchberg. 


Blick nach unten auf die Festung von Höchberg her. Hermann Martin um 1914.

Die Leitung wurde 1320 gebaut und war bis Mitte des 17. Jahrhunderts in Betrieb. Sie wurde bei der Belagerung der Festung durch die Schweden zwar durchtrennt, doch wieder repariert. 1670 wird der Betrieb eingestellt und die Leitung abgebaut. 

Quellen:

Paul Öhring: Die historische Wasserversorgung der alten Burg zu Würzburg aus den Höchberger Quellen.

Franz Seberich: Die Wasserversorgung der Festung Marienberg zu Würzburg, Die Mainlande, Geschichte und Gegenwart,  Beilagen zur Main-Post, Nr. 11-13, 1959.






© vollrath Universität Würzburg

Prof. Dr. H.-J. Vollrath