Der
Kaiser hatte bei seinem Besuch am Montag vor all den
Würdenträgern nach Kaspar
Schott gefragt und ihm dann am Dienstag eine Audienz gewährt.
Schott
hatte das ganz geschickt eingefädelt, indem er vorher P. Miller,
dem Berater des jungen Kaisers,
der nach Frankfurt fahren wollte, seine Mechanica
hydraulico-pneumatica für den Kaiser mitgegeben
hatte. Der Kaiser hatte das
Buch mit großem Interesse gelesen, wovon P. Miller Schott berichtete. Schott
fasste Mut, durch P.
Miller seine beiden weiteren
Bücher anzubieten. Das
verschaffte ihm schließlich den Zugang zum Kaiser. Schott
berichtet Kircher ausführlich
in seinem Brief vom 17.
August 1658.
Der
Empfang folgte einem festen Ritus. Nach Lobpreisungen gab damals der
Geladene dreimal
dem Kaiser im Knien einen Handkuss, was diesem Empfang auch seinen
Namen
„Kaiserlicher Handkuss“ gab. Im 18. Jahrhundert
wurde dieser dann im Stehen mit
Verbeugung vollzogen.
Der
Kaiser sprach sehr huldvoll mit Kaspar Schott und geruhte
schließlich gnädig,
Schott die Widmung seines Cursus
mathematicus zuzulassen, was für diesen
natürlich eine große Ehre und der
Veröffentlichung und der Verbreitung des Werkes
förderlich war.
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Ausschnitt
aus dem Titelbild des Cursus
mathematicus 1661
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