Weltall | |||||||
Im Iter
exstaticum coeleste unternimmt
Athanasius Kircher eine imaginäre
Weltraumfahrt, um mit einem himmlischen Begleiter Mond, Sonne und Planeten
zu besuchen und sich das Firmament erklären zu lassen.
Er stützt sich auf die Erkenntnisse von Astronomen seiner Zeit, indem er beispielsweise die Mondkarte und die Sonnenkarte von Christoph Scheiner abdruckt. Seine Sonnenkarte ist jedoch reicher an Phantasie als bei Scheiner: Die Sonne ist als Feuer-Ozean dargestellt mit Wolken aus schwarzem Rauch - eine Interpretation der Sonnenflecken -, Feuerquellen und entweichenden Dämpfen. Auf der von Tycho de Brahe festgelegten Route erreicht Kircher die einzelnen Himmelskörper, beschreibt sie und gibt damit eine gemeinverständliche Einführung in die Kosmologie, die der damals vertretenen christlichen Schöpfungslehre entspricht. Am Beginn des Buches erklärt Kircher die damals bekannten Weltsysteme. Bei den von Claudius Ptolemäus, Platon, Herakleidos Pontikos, auf den das ägyptische System zurückgeht, Tycho de Brahe und Giovanni B. Riccioli SJ entwickelten geozentrischen Weltbildern befindet sich die Erde im Mittelpunkt des Universums. Um sie bewegen sich, wie Kircher anhand von Zeichnungen erläutert, in unterschiedlicher Anordnung auf verschiedenen Bahnen Mond, Sonne und Planeten. Nikolaus Kopernikus entwarf dagegen ein heliozentrisches System, bei dem die Planeten um die Sonne kreisen. Da die Kirche das kopernikanische Weltsystem verurteilt hatte, vertraten Kircher und die meisten Jesuiten das von Tycho de Brahe modifizierte geozentrische System. |
Ekstatische Reise
Scheiners Mondkarte im Mundus subterraneus |
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© Dr. Rita Haub, Historikerin und Leiterin des Archivum Monacense SJ