Kircher
befaßte sich häufig mit Sonnenuhren.
Die Sonnenuhr
an einem der Giebel der Alten Universität
in Würzburg
wird auf ihn zurückgeführt.
Sonnenuhren
von ihm finden sich auch in Heiligenstadt und Koblenz.
Im
Organum
mathematicum befinden sich im Fach über die
Sonnenuhren
(Gnomonik) unterschiedliche Täfelchen zur
Konstruktion einer
Sonnenuhr (horologium).
Je nach Lage
des Zifferblatts unterscheidet man unterschiedliche Typen
von Sonnenuhren:
-
Horizontalsonnenuhr:
Waagerechtes Zifferblatt; die Mittagslinie (XII Uhr) verläuft
in Nord-Süd-Richtung,
der Schattenstab (gnomon) ist um einen Winkel
geneigt, der gleich
der geografischen Breite des Beobachtungsortes ist.
-
Vertikalsonnenuhr:
Senkrechtes Zifferblatt.
-
Äquatorialsonnenuhr:
Zifferblatt parallel zur Äquatorebene; gleich
großeWinkel zwischen
den Stundenlinien.
In unseren Breiten
sind bei einer Horizontalsonnenuhr die Winkel zwischen den einzelnen
Stundenlinien
nicht gleich. Zur Herstellung des Zifferblattes benötigt man
deshalb
die Winkel der Stundenlinien gegen die Mittagslinie in
Abhängigkeit
vom Beobachtungsort.
Das Organum
mathematicum enthält Täfelchen, bei denen
man für
verschiedene geographische Breiten diese Winkel ablesen kann.
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Kirchers
Sonnenuhr an der
Alten
Universität in Würzburg
Beispiel:
Für Wien
(48°) erhält man die Tabelle:
Geographische
Breite
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48°
|
Stundenlinie
|
Winkel
gegenüber
der
Mittagslinie
|
VII
|
0°
|
XI,
I
|
11°
17'
|
X,
I
|
23°
13'
|
IX,
III
|
36°
37'
|
VIII,
IV
|
52°
9'
|
VII,
V
|
70°
11'
|
VI,
VI
|
90°
|
Damit erhält
man das Zifferblatt:
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