Kaspar Schott
De Machina Aquaria Herbipolensi




Das Pumpwerk

Schott berichtet nur, dass während er das schreibt, in der Oberen Mainmühle ein Pumpwerk eingebaut wird, das vom Fluss angetrieben wird und Wasser aus dem Main in Bleirohren hoch zur Festung pumpen soll. Näheres über das Pumpwerk berichtet er nicht. Doch erscheint sein Bericht bereits im Jahr 1658. Er ist damit früher als der Bericht von Balthasar de Moncony aus dem Jahr 1663.

Ausführlich hat Franz Seberich in seinem Aufsatz Die Wasserversorgung der Festung Marienberg zu Würzburg 1959 auch das Pumpwerk beschrieben.
Er legt dabei die dreistiefelige Pumpe zu Grunde, deren Reste sich im Mainfränkischen Museum befinden, und schildert ausführlich ihr Schicksal bis 1945, als sie den Nachkriegswirren zum Opfer fiel. Immerhin hatte er sie noch im Winter 1939/40 im Städtischen Wasserwerk selbst dokumentieren können. Inzwischen ist ja sogar die obere Querbrücke wieder aufgetaucht, die heute im Museum zu besichtigen ist.  


Pumpe, nach Seberich

Seberich hat auch einen Grundriss der Pumpwerks wiedergegeben, an dem man gut den Antrieb der Pumpe durch eines der fünf Wasserräder erkennen kann.

Das hochzupumpende Wasser stammt aus einer nahen Quelle am Fuße des Marienbergs und wurde zur Pumpe geleitet. Die Schüttung der Quelle war jedoch witterungsgabhängig. Es soll deshalb auch die Möglichkeit bestanden haben, Mainwasser hochzupumpen, wovon ja Schott ausgeht.

Die Anlage wurde 1924 aufgelassen.

Nach Schott wurde das Wasser 500 Fuß, also etwa 150 m hoch gefördert. Das ist übertrieben. Seberich gibt eine Steighöhe von 107,5 m an.

Quelle:
Franz Seberich: Die Wasserversorgung der Festung Marienberg zu Würzburg, Die Mainlande, Geschichte und Gegenwart,  Beilagen zur Main-Post, Nr. 14-16, 1959

Pumpwerk nach Seberich






© vollrath Universität Würzburg

Prof. Dr. H.-J. Vollrath