Kirchers Vermessungsarbeiten
In seiner Autobiographie (1901) berichtet Athanasius Kircher von kartographischen Arbeiten  in Deutschland und Frankreich.

Auf eigene Erfahrungen in der Feldmessung verweist Kircher auch im Magnes (1643, S. 224).

Im Dienste des Erzbischofs und Kurfürsten von Mainz in Aschaffenburg führte er 1624 kartographische Arbeiten an der Bergstraße durch. Er schreibt: 

Damals war gerade die Bergstraße, welche der Erzbischof Dittmar von Mainz seiner Zeit an die Kurpfalz verpfändet hatte, wieder unter die Botmäßigkeit des Kurfürsten zurückgefallen. Um nun genaue Kenntniß von dem ganzen zurückerhaltenen Gebiete zu erlangen, beauftragte er mich, als ihm bekannt und treu ergeben, mit Entwerfung einer Karte des ganzen Landstrichs. Schon nach drei Monaten konnte ich ihm eine solche, die ich mit dem größten Fleiße angefertigt hatte, überreichen. Er war ganz entzückt über die genau Darstellung der einzelnen Orte und der bebauten Flächen und gab mir den Auftrag, noch andere strittige Gebiete des Mainzer Erzbisthums mit gleicher Sorgfalt kartographisch aufzunehmen.
(S. 26)
Mit kartographischen Arbeiten war er auch in seiner Zeit in Avignon befasst. Über das Ergebnis dieser Arbeiten schreibt er nichts Näheres.
Dass er mit dem Pantometrum selbst Vermessungen durchführte, zeigt ein Bericht über seinen Besuch des Vesuvs im Jahre 1638. Er ließ sich nicht abhalten, ihn mit einem Führer nachts zu besteigen.
Bei anbrechendem Morgen ließ er sich an einem Seil innerhalb des Trichters auf einen gewaltigen Felsblock hinab, der eine günstige Aussicht auf die ganze unterirdische Werkstätte darbot. Mit Hilfe eines Pantometers berechnete er nach Möglichkeit die Tiefe und den Anfang des kolossalen Schlundes.
(S. 48)

Vesuv
Zu weiteren Themen:
Vorfahren des Pantometrums
Bestandteile des Pantometrums
Funktionsweise des Pantometrums

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