Institut für Mathematik
Lehrstuhl für Didaktik der Mathematik

   

 



Grundlegende Ideen der Curta

Die Curta steht am Ende einer 300-jährigen Entwicklung mechanischer Rechenmaschinen. Sie bündelt grundlegende Ideen von Vorgängern und ist doch zugleich das Ergebnis neuer Ideen ihres Konstrukteurs.

Grundlegende mathematische Idee ist  das Prinzip der Darstellung von Zahlen durch Schiebungen oder Drehungen. Bei der Curta werden die Zahlen über Schieber eingestellt und über Drehwalzen abgelesen.

Die grundlegende technische Idee findet sich in der von Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) erfundenen Staffelwalze. Sie überträgt die Drehungen einer Kurbel entsprechend den eingestellten Ziffern über ein gestaffeltes System von Zähnen auf die Drehachse für das Zählwerk.

In der Rechenmaschine von Leibniz ist für jede Stelle ein Paar aus Staffelwalze und Drehachse angelegt. Curt Herzstark begnügt sich dagegen mit einer Staffelwalze und ringförmig angeordneten Drehachsen für die einzelnen Stellen. Das ist raumsparend und ergibt einen zylinderförmigen Aufbau der Maschine.

Um bei einer Drehrichtung für Addition und Subtraktion bleiben zu können, hatte Curt Herzstark die Idee, für die Subtraktion ein zweites Zahnsystem auf der Staffelwalze anzubringen, mit dem für die Subtraktion Komplementärzahlen addiert werden. Allerdings muss dazu die Staffelwalze für die Subtraktion verschoben werden.   

Multiplikation erfolgt durch wiederholte Addition und Division durch wiederholte Subtraktion. 



Schieber

Drehwalze


Klassische Staffelwalze
nach Martin
   

© Vollrath (Institut für Mathematik)