Institut für Mathematik
Lehrstuhl für Didaktik der Mathematik

   

 



Zur Entwicklung der Curta

Die Curta ist der kleinste mechanische Vierspezies-Rechner.

Ihr Erfinder Curt Herzstark wurde 1902 in Wien geboren. Im väterlichen Rechenmaschinen-Werk Austria erhielt er seine Ausbildung als Werkzeug- und Feinmechaniker. Seine theoretische Ausbildung erfolgte von 1918 bis 1922 an der Höheren Staatsgewerbeschule. Danach kehrte er in den väterlichen Betrieb zurück. 

1934 stellte er erste Überlegungen zu einer leistungsfähigen handlichen Rechen­maschine an. Schwierigkeiten bereitete ihm die Subtraktion, denn er wusste nicht, wie er den Zehnerübertrag rückgängig machen sollte. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen 1938 fertigte das Werk Lehren für die deutsche Wehrmacht an. Curt führte die Geschäfte und hatte auf einer Geschäftsreise in den Schwarzwald plötzlich die ent­schei­dende Idee, mit Komplementärzahlen zu arbeiten. Er meldete die ersten Patente an. 

Während des Krieges wurde er 1943 als „Halbjude“ verhaftet und ins KZ Buchenwald eingeliefert. Dort arbeitete er im Gustloff-Werk. 

Nach seiner Entlassung 1945 baute er in Wien weiter an seinen Prototypen, sah aber keine Möglichkeiten, sie dort zu produzieren. Nach einem Jahr erhielt er ein Angebot aus Liechtenstein, dort die Leitung einer neu zu gründenden Firma Contina zu übernehmen. Trotz erheblicher Anlaufschwierigkeiten konn­te 1948 die Serienproduktion der Curta beginnen. 

Doch die Firma war verschuldet, wurde zwar gerettet, aber Herzstark zog sich 1951 aus dem Geschäft zurück. Bis Ende 1971 lief die Produktion der Curta weiter. Er selbst wirkte als Ratgeber für Hersteller von Rechenmaschinen. 1988 starb Curt Herzstark in Liechtenstein.



Eine wirklich "handliche" Maschine

Abbildung aus der Bedienungsanleitung
   

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