Museum Kircherianum
Das Museum Kircherianum wurde vor dreieinhalb Jahrhunderten in Rom eingerichtet. Es trägt den Namen des Universalisten Athanasius Kircher. Dieser war zwar nicht sein Gründer, aber sein erster Kustos.

Das Museum erwuchs aus der 1650 testamentarisch dem Collegium Romanum vermachten umfangreichen Sammlung ethnologischer und antiker Funde des römischen Senatssekretärs Alfonso Donnino

Für die Unterbringung der Objekte wurde1651 ein bis dahin offener Arkadengang im Collegium Romanum zugemauert und Kircher übernahm die Aufgabe, die Sammlung zu ordnen und zu verwalten. 

Die angehäuften Raritäten in der Wunderkammer vergrößerten sich durch Zusendungen von Kuriositäten durch 

  • Ordensmitbrüder aus aller Welt, 
  • Geschenke von Antiken und 
  • die von Kircher für seine Experimente gebauten und erdachten Instrumente sowie technischen Erfindungen. 
Ein Besuch im Museum Kircherianum mit den Skeletten, Obelisken, Skulpturen und Bildern sowie den Führungen und Vorführungen durch den Hausherrn, gehörten bald zum Programm gebildeter Rombesucher.

Athanasius Kircher lebte in einem Zeitalter der Wunder- und Kunstkammern

Die Kunstkammer war ein Modell der Welt, das man sich in einem Raum seines Schlosses aufbaute. Damit  wollte man die Idee des Kosmos nachvollziehen, das Universum im Kleinen selbst erkennen können. 

Das Zeitalter der Wunder- und Kunstkammern ist aber auch das Zeitalter der Universalwissenschaft. Und diese Universalwissenschaft in Bewusstsein und Praxis findet auch bei Athanasius Kircher in seiner wissenschaftlichen Sammlung ihren Ausdruck. 

Museum Kircherianum in Rom

Das Museum wurde 1870 vom italienischen Staat übernommen und 1915 aufgelöst, wobei die einzelnen Bestände auf verschiedene Museen Roms aufgeteilt wurden. 

Im Jahr 2001 veranstaltete das Zentralinstitut für Archivgüter in Rom die Ausstellung Il museo del mondo im Palazzo Venezia, wo versucht wurde, einen Großteil der in alle Winde verstreuten ursprünglichen Sammlung des "Museum Kircherianum" für eine kurze Zeit wieder zusammenzuführen.

Zu weiteren Themen:
Schüler Kircher Handbuch
München Organum Florenz

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Mehr über Kircher:
 
 

 


© Dr. Rita Haub, Historikerin