Ausstellung |
Samstag, 29.07.2000 - Stadt Würzburg |
Die mathematischen Grundlagen dieser Geräte waren Anfang des 19. Jahrhunderts bekannt. An der technischen Umsetzung wurde in Deutschland, Italien, Österreich und der Schweiz gearbeitet. Den Durchbruch brachte 1854 die Erfindung von Jakob Amsler aus Schaffhausen. Sein Polarplanimeter war einfach zu bedienen und arbeitete sehr genau. Er fertigte diese Geräte selbst und vertrieb sie weltweit. Abnehmer waren zunächst Landvermesser, später auch Ingenieure, Architekten, Biologen und Mediziner.
Auch die anderen Hersteller wissenschaftlicher Instrumente hatten bald Planimeter im Angebot. Weltweit wurde dieser Markt neben der Firma Amsler bis in die achtziger Jahre von den Firmen Gebrüder Haff (Pfronten), Albert Ott (Kempten) und Gottlieb Coradi (Zürich) beherrscht. Man schätzt, dass etwa eine Million Geräte hergestellt wurden. Inzwischen sind Planimeter digitalisiert. Japanische Hersteller dominieren heute diesen Markt.
Planimeter gehörten auch zum Handwerkszeug von Industriemathematikern. Ihre mathematischen Grundlagen und ihre Bedienung wurden deshalb seit den sechziger Jahren im Studium der Diplom-Mathematiker an der Uni behandelt. Die dabei verwendeten Instrumente bilden den Grundstock der ausgestellten Sammlung. Neben den Polarplanimetern der wichtigsten Hersteller finden sich seltene Präzisionsplanimeter. Die von Prof. Dr. Hans-Joachim Vollrath zusammengestellte Ausstellung gibt einen guten Überblick über die historische Entwicklung und die wichtigsten Einsatzbereiche dieser Flächenmessgeräte.
Sie ist in den Semesterferien
montags bis donnerstags von 8 bis
16 Uhr und freitags von 8 bis 15
Uhr geöffnet.